„Offensive Gesundheit“: Gesundheitsplayer mit neuem Zusammenschluss

„Mehr von uns, besser für alle“ – mit diesem gemeinsamen Credo haben sich die Vertreter aus allen für die Gesundheitsversorgung relevanten Fachgewerkschaften sowie der Arbeiter- und der Ärztekammer zur neuen Initiative „Offensive Gesundheit“ zusammengeschlossen. Hauptziel der neuen Plattform ist die Aufrechterhaltung eines schlagkräftigen Gesundheits- und Pflegesystems. Dafür dringend notwendig sind bessere Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal. Dies muss sich sowohl in einer adäquaten Personalausstattung, verbesserten Ausbildungsbedingungen und Gehaltsanpassungen ausdrücken.

Die Initiative, die aus dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), den Gewerkschaften vida, GPA-djp, younion, GÖD sowie der Arbeiterkammer und der Ärztekammer für Wien besteht, fordert darüber hinaus bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnungsmethoden für alle Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die mit Augenmaß, verbindlich und vor allem unter Einbindung der Betroffenen – also der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – festgelegt werden.

„Gesundheitssystem muss wieder wertgeschätzt werden“ 

Reinhard Waldhör führt für die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft weiter aus: „Wir freuen uns über die große Anerkennung, die es in dieser schweren Zeit für die Gesundheitsberufe, insbesondere für die Kolleginnen in Medizin und Pflege, gibt. Wir bestehen aber darauf, dass sich die wertschätzende Dankbarkeit in spürbaren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen auswirkt, wenn das Klatschen wieder verstummt ist. Das ist für einen guten Fortbestand unserer Kliniken und Pflegeeinrichtungen unerlässlich.“

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp ergänzt: „Wer eine Branche attraktivieren will, muss Gehälter erhöhen und Arbeitsbedingungen verbessern. Wer den Personalnotstand von morgen bekämpfen will, muss die Beschäftigten von heute wertschätzen„Es ist unverständlich, dass in Krankenhäusern zwar die Anzahl der Toiletten genau normiert ist, es aber gleichzeitig keine Vorgaben gibt, wie viel und welches Personal vor Ort sein muss“, so Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida. Daher brauchen wir qualitative Personalberechnungsmethoden: „Nur damit können die Sicherheit der Patientinnen und Patienten sowie die Qualität der pflegerischen Versorgung gewährleistet werden. Betriebswirtschaftliche Überlegungen ohne Qualitätsstandards können die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten sowie der Beschäftigten beeinträchtigen, wie die Epidemie deutlich zeigt.“

(Quelle: APA-OTS vom 16. April 2020, Rückfragehinweis: Ärztekammer für Wien, Mag. Alexandros Stavrou, Tel.: +43 1 51501/1224)