GÖD-Gesundheitsgewerkschaft zur Pflegereform Teil 3: Der große Wurf fehlt nach wie vor.
Trotz umfangreicher Diskussionen enthält die Reform wieder keine wesentlichen Maßnahmen zur unmittelbaren Verbesserung der Arbeitsbedingungen für beruflich Pflegende.
Wien (OTS) - „Die Pflegekräfte in Österreich leisten tagtäglich Schwerarbeit unter oft schwierigen Bedingungen. Es ist enttäuschend, dass diese Realität in der aktuellen Reform einmal mehr nicht angemessen berücksichtigt wird“, kritisiert Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft. „Wir schätzen die positive Intention hinter den Bemühungen der Pflegereform. Die Pflegekräfte verdienen jedoch mehr als nur Lippenbekenntnisse. Es ist Zeit für konkrete Maßnahmen und echte Verbesserungen!“, fordert Waldhör die Anerkennung der Tätigkeit in Gesundheits- und Pflegeberufen als Schwerarbeit.
Die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft setzt sich für eine Reihe von Maßnahmen ein, die zu einer deutlichen Entlastung der Pflegenden und einer besseren Anerkennung ihrer täglichen Arbeit führen sollten. Dazu zählen unter anderem:
- bundesweite evidenzbasierte Personalberechnungsmodelle mit Konsequenz bei Nichteinhaltung (Leistungsreduktion).
- Änderung der Schwerarbeitsverordnung – Verbesserung der Berechnungsmethode in ein mitarbeiterfreundliches Modell (15x8 = 12x10 = 120h/Monat).
- konsequente Anpassung der Leistung an den Personalstand in den Kliniken und Pflegezentren. Die tägliche Überlastung der Kolleg:innen durch Personalmangel muss rasch beendet werden!
- Teilzeit macht wöchentlich in unseren Betrieben mehr als eine Million Arbeitsstunden oder umgerechnet 26.000 Mitarbeiter:innen aus! Es braucht attraktivere Angebote wie Steuervorteile an jene, die mehr arbeiten wollen und können!
- Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen direkt an der Arbeitsstelle (Betriebskindergärten).
- stufenweise Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden! Der hohe Teilzeitanteil (31,9 Stunden tatsächlich vereinbarte Arbeitszeit) zeigt, dass die Kolleg:innen die vollen Wochenstunden einfach nicht durchhalten können.
Die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft ruft Gesundheitsminister Rauch auf, die Anliegen der Pflegenden ernst zu nehmen und die Reform nachzubessern. Wir sind zuversichtlich, dass durch gemeinsame Anstrengungen und sozialpartnerschaftlichem Dialog nachhaltige Lösungen gefunden werden können.
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